Lebensqualität kennt keine Altersgrenzen
Älteren Menschen fällt es oft schwer sich an die Beratungsstelle zu wenden. Manchmal wissen sie nicht, dass es diese Beratungsmöglichkeit gibt. Meist sind es aber Schamgefühle, die diesen Schritt verhindern. Häufig sind es dann die Angehörigen, die Kontakt aufnehmen, weil sie sich Sorgen machen und mit der Situation überfordert sind oder sich auch hilflos fühlen. Sucht im Alter ist ein Problem, das in der Öffentlichkeit in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit bekommen hat, das aber immer noch viel zu sehr tabuisiert wird und unerkannt bleibt.
Mit zunehmendem Alter treten vermehrt Krankheiten und Beschwerden auf, die meist eine erhöhte Medikamenteneinnahme zur Folge haben. Hinzu kommt, dass aufgrund physiologischer Veränderungen die Verträglichkeit von Alkohol abnimmt. Soziale Faktoren wie Einsamkeit und Alterskrisen können zu Depression und Ängsten führen, die wiederum Schlafstörungen und sozialen Rückzug zur Folge haben. In diesen Fällen suchen auch ältere Menschen mitunter Trost und Entlastung bei Alkohol oder bei Schlaf- und Beruhigungsmitteln. Ein riskanter Alkohol- und Medikamentenkonsum kann die Lebensqualität aber erheblich einschränken und birgt die Gefahr einer Suchtentwicklung in sich.
Genau darauf möchte Monika Gerhardinger aufmerksam machen. Jede Woche steht sie Seniorinnen und Senioren, sowie deren Angehörigen zum Gespräch zur Verfügung. Neben Einzelgesprächen hat sich ein geleiteter Gesprächskreis für Betroffene fest etabliert, der sich regelmäßig im zweiwöchentlichen Rhythmus in den Räumen der Fachambulanz trifft. Der Austausch mit anderen, die der gleichen Altersgruppe angehören und damit vor ähnlichen Herausforderungen stehen wird von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern als sehr wertschätzend und hilfreich erlebt. Unterstützung erhält sie dabei von Ehrenamtlichen der Selbsthilfegemeinschaft Kreuzbund. Diese bringen sich mit ihren eigenen Erfahrungen ein und sind damit auch wertvolle Ansprechpartner für betroffene Senioren. Die Angebote sind alle kostenfrei, bedürfen lediglich der Anmeldung und Vorgespräche.
Erfolg durch Vernetzung und Fortbildung
Bei der Suchthilfe für Senioren spielt die interne Vernetzung der beiden Caritas Bereiche Sucht- und Altenhilfe eine wichtige Rolle. Es gilt das Wissen und die Erfahrungen beider Professionen zu nutzen und so gemeinsam individuelle Lösungen zu erarbeiten. Durch die von Monika Gerhardinger angebotenen Fortbildungen sollen Pflegekräfte aus der Altenhilfe für riskantes Konsumverhalten bei Bewohnern oder Pflegebedürftigen sensibilisiert werden und im Umgang damit unterstützt werden. Zudem wurden zusammen mit den Referatsleiterinnen der Altenhilfe Richtlinien zum Umgang mit der Problematik erarbeitet. Regelmäßige Treffen von Suchthilfe und Altenhilfe dienen dem Erfahrungsaustausch und helfen die Sensibiliät für das Thema wach zu halten. Auch Träger anderer Einrichtungen können von den Erfahrungen profitieren. Monika Gerhardinger bietet auf Anfrage auch weiterhin Fortbildungsveranstaltungen für Pflegefachkräfte in Altenpflegeheimen, in ambulanten Pflegediensten oder auch in Pflegefachschulen an. Gerne steht sie als Fachfrau zu diesem Thema auch für Vorträge zur Verfügung.
Hilfsangebote für Seniorinnen und Senioren
Monika Gerhardinger bietet Einzelberatung (vertraulich, kostenfrei) für ältere Menschen und ihre Angehörigen an. Interessierte vereinbaren einen Termin, Hausbesuche sind nach Absprache möglich.
Alle zwei Wochen findet an einem Nachmittag ein von der Fachkraft geleiteter Gesprächskreis statt, bei dem sich Betroffene regelmäßig austauschen können. Die Teilnahme ist kostenfrei. Ein Vorgespräch ist erforderlich.
Ehrenamtliche der Selbsthilfegemeinschaft Kreuzbund bieten 14-tägig an einem Nachmittag eine Selbsthilfegruppe an. Eine Anmeldung ist erforderlich.